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Rassemerkmale des Working Kelpie

(Text: Uta Reichenbach)

Als reine Arbeitsrasse wird der Working Kelpie nicht streng nach einem Rassestandard und auf einen bestimmten Formwert hin gezüchtet. Wichtigstes Zuchtkriterium ist immer die Selektion auf natürliche Arbeitsanlagen. Hunde, die erfolgreich und ausdauernd als Hütehunde arbeiten, haben logischerweise in der Regel ein leistungsfähiges Gebäude und eine robuste Konstitution, denn sonst wären sie gar nicht in der Lage diese Leistungen zu erbringen.

Um sich ein besseres Bild von der Rasse machen zu können finden Sie hier einige Rassemerkmale, die als grobe Anhaltspunkte für das Erscheinungsbild der Rasse dienen sollen.

Charakter

Der Working Kelpie sollte extrem aufmerksam und eifrig sein. Er sollte einen hohen Grad an Intelligenz besitzen. Er sollte eine offene, freundliche, aktive Art haben, aber trotzdem gelassen sein. Er sollte eine gute Balance zwischen Arbeitseifer und der Fähigkeit sich zu entspannen besitzen. Er sollte fast unermüdliche Energie zeigen, eine deutliche Loyalität und Hingabe zur Arbeit sowie einen starken, genetisch angelegten, natürlichen Instinkt und Begabung zur Arbeit mit Schafen (oder anderem Vieh) sowohl in offenem Gelände, als auch im Pferch. Schlechtes Temperament, starke Erregbarkeit, Nervosität oder Aggressivität sind uncharakteristisch und sollten als unerwünscht angesehen werden.


Kopf

Die allgemeine Erscheinung des Working Kelpie soll die eines mittelgroßen, geschmeidigen, aktiven und gut bemuskelten Hundes sein, der eine große Beweglichkeit der Gliedmaßen und die Fähigkeit zur unermüdlichen Arbeit besitzt. Wegen dem unmittelbaren Zusammenhang zwischen Körperbau und Bewegung ist es wichtig, dass der Working Kelpie einen gesunden Körperbau besitzt. Es sollte betont werden, dass die oben aufgeführte Beschreibung als Ganzes gesehen werden muss mit der besonderen Aufmerksamkeit auf die Teile des Gebäudes, die für die Fortbewegung zuständig sind. Die Bewegungen des Hundes sollten, geschmeidig und mühelos sein, mit einer guten Schrittlänge. Jegliche Gebäudefehler, die sich negativ auf die Leistungsfähigkeit und Gesundheit auswirken sind in höchstem Maße unerwünscht. Es sollte nicht zu viel Wert auf die feineren Details des Kopfes gelegt werden.


Hals

Der Hals sollte von mittlerer Länge sein, kräftig und leicht gebogen. Er fällt zu den Schultern allmählich ab. Unkorrekter Übergang zu Kopf oder Schultern, kurzer und dicker Hals, lose Kehlhaut sind unerwünschte Gebäudefehler Vorhand Im Gesamten gesehen sollte die Vorhand wohlgeformt und muskulös mit schrägen Schultern sein, die am Widerrist eng beieinander stehen. Die Ellbogen sind gerade zum Körper. Die Vorderbeine sollten muskulös mit starken aber feinen Knochen sein, völlig gerade, wenn von vorne betrachtet. Von der Seite betrachtet sollten die Fesseln eine leichte Winkelung zum Oberarm hin zeigen. Schultern: die Schultern sollten wohlgeformt, muskulös, mit einem langen schrägen Schulterblatt, das zum Boden hin einen Winkel von ca. 45° hat. Oberarm und Schulterblatt bilden einen Winkel von ca. 90° und einen angemessen gewinkelten Oberarm, mit parallel zum Körper angesetzten Ellenbogen. Besonderer Wert sollte auf die schrägen Schultern gelegt werden.

Die zwei Hauptfehler, die vermieden werden sollten, sind:

  1. Schultern zu weit vorne angesetzt
  2. Steile Schultern

Beide Fehler beeinflussen die Balance und behindern freie Bewegungen und sollten als ernsthafte Fehler angesehen werden.


Brust

Von der Seite betrachtet sollte die Brust tief sein. Das Brustbein sollte vor dem Knotenpunkt aus Schulterblatt und dem Oberarm liegen. Die untere Linie der Brustkorbes sollte von diesem Punkt an nach unten gewölbt sein, nach unten und schlank vor dem Ellbogen, dann auf gleichem Level bis zur 8. Rippe fortsetzend und dann allmählich in einer Aufwärtskurve zu den Flanken hin. Da der Raum für Herz und die Lunge davon in Mitleidenschaft gezogen werden würden, sollten jegliche Abweichungen in diesem Teil des Körpers als höchst unerwünscht angesehen werden.

Erscheinung

Ein Kopf von akzeptablem Kelpie-Typ hat einen leicht gerundeten Schädel, breit zwischen den Stehohren. Die Stirn ist leicht gewölbt, hin zu einem betonten Stop. Die Wangen sind weder grob, noch hervortretend, aber zum Gesicht hin abgerundet, wohlgeformt und klar abgezeichnet. Der Fang hat eine moderate Länge und verjüngt sich zur Nase hin. Die Lefzen sind eng anliegend und geschlossen.


Augen

Wohlgeformt, muskulös, feine Knochen und völlig gerade, wenn von vorne betrachtet. Die Länge der Läufe gemessen vom Ellbogen zum Boden sollte ungefähr die gleiche sein, wie die Länge vom Widerrist zur Unterseite des Brustkorbs, mit dem Vorzug von längeren vor kürzeren Vorderbeinen. Von der Seite betrachtet, sollten die Fesseln einen leichten Winkel zum Oberarm bilden. Kurze Vorderläufe und steile Fesseln (von der Seite gesehen), Läufe ein- oder ausgedreht (von Vorne gesehen) sollten als unerwünscht betrachtet werden.


Vorderläufe

Die Augen sollten so platziert sein, dass sie ein möglichst großes Gesichtsfeld zulassen, ohne den Kopf drehen zu müssen. Die Augen sollen mandelförmig und von mittlerer Größe. Die Augenwinkel sind klar abgegrenzt. Die Augen zeigen einen freundlichen, intelligenten und eifrigen Ausdruck. Vom Standpunkt des Gefallens her, sollte die Farbe der Augen mit der des Felles harmonieren. Zu viel Wert sollte nicht auf die Augenfarbe gelegt werden. Der Platzierung der Augen sollte Priorität eingeräumt werden. Kleine Augen, die schlecht platziert sind, sollten als unerwünscht angesehen werden.


Pfoten

Die Vorderpfoten sollten rund, kräftig, mit festen Ballen, beweglichen, gut gewölbten Zehen und kurzen, kräftigen Krallen versehen sein, die es dem Hund ermöglichen, sich unterschiedlichen Untergründen anzupassen. Die Geschlossenheit der Zehen sollte nicht übertrieben sein.


Hinterhand

Die Hinterhand sollte Breite und Stärke aufweisen, mit einer ziemlich langen und abfallenden Kruppe. Der Oberschenkelkopf gut in der Pfanne sitzend, in einem entsprechenden Winkel zum Schulterblatt. Von der Seite betrachtet, sollte die Oberlinie von der Kruppe bis zur Rute eine leicht abfallende Kurve bilden, wenn der Hund steht. Die Knie gut gewinkelt und die Sprunggelenke ziemlich tief gestellt und parallel platziert, wenn man den Körper von hinten betrachtet. Ein besonderes Augenmerk sollte auf die Winkelung des Knies gelegt und jegliche Tendenz zur Steilheit als unerwünscht angesehen werden; ebenso Kuhhessigkeit oder ausgedrehte Sprunggelenke, von hinten betrachtet. Hinterläufe Die Hinterläufe sollten im Vergleich zu den Vorderläufen leicht verlängert sein, kräftig, mit festen Ballen, mit beweglichen gut gewölbten Zehen, kurzen und kräftigen Krallen, um dem Hund ein Maximum an Schub auf verschiedenen Untergründen zu ermöglichen. Zehen ein- oder ausgedreht sind unerwünscht.


Fell

Das Deckhaar sollte mäßig kurz sein, glatt, anliegend und wetterfest, mit oder ohne eine dünne Schicht Unterwolle. Am Kopf, den Ohren, den Pfoten und Läufen sollten die Haare kurz sein. Das Fell kann am Hals und an der Hinterseite der Gliedmaßen etwas länger sein. An der Unterseite der Rute bilden die Haare eine Bürste.

Bewegung

In der Bewegung sollte die Gangart frei, gleichmäßig und mühelos sein, mit einer guten Schrittlänge. Der Hund muss die Fähigkeit haben, auch bei hohen Geschwindigkeiten plötzlich scharf zu wenden. Er sollte auch die Fähigkeit zu geduckten, vorsichtigen Bewegungsabläufen haben, die bei der Arbeit(am Vieh) verlangt werden. Weil sie im Zusammenhang mit einem Verlust an Effizienz stehen, sollte jede Tendenz zu schwerfälligen Bewegungen, Steifheit, lose Schultern oder eingeschränkte Bewegungsfähigkeit, webenden oder paddelnden Schrittfolgen als höchst unerwünscht angesehen werden.


Ohren

Die Ohren sollten eher tief angesetzt sein und nach außen zeigen. Sie sollten aufgerichtet sein und spitz zulaufen. Die Ohren sind fein, doch am Ansatz kräftig und am äußeren Rand leicht gerundet. Sie sind von moderater Größe. Die Innenseite der Ohren sollte gut mit Haaren ausgestattet sein, damit das Eindringen von Fremdkörpern erschwert wird. Die Ohren sollten die spezielle Fähigkeit besitzen sich zu drehen, damit der Hund Geräusche auffangen kann, ohne den Kopf drehen zu müssen.


Körper

Von der Seite gesehen sollte die Rute tief angesetzt sein. In Ruhestellung sollte die Rute in einer leichten Kurve unten bis zum Sprunggelenk getragen werden. Längere Ruten sind wünschenswerter als zu kurze. Da die Rute zur Balance dient, sind zu hoch angesetzte Ruten, extrem kurze, Knickruten, Ringelruten oder Hackenruten unerwünscht.


Rute

Die Brust sollte tiefer als breit sein. Die Rippen sind gut gewölbt (nicht tonnenförmig) mit einer Oberlinie, die am Widerrist ansteigt (um ausreichende Aktionen der Vorhand zu erlauben), starke und gut bemuskelte Lenden, zum Schwanzansatz hin etwas abfallend. Jede Tendenz zu einer völlig geraden Oberlinie ist unerwünscht. Das Längen zu Höhenverhältnis beträgt 10 : 9. Die Körperlänge, gemessen in einer geraden Linie vom Brustbein zum Gesäß (Sitzbeinhöcker) sollte größer sein als die Widerristhöhe, also 10 Einheiten zu 9 Einheiten. Z.B. ein Hund, der 50 cm hoch ist, sollte ca. 55 cm in der Länge messen. Es ist besser für den Hund, zu lang als zu kurz zu sein. Jede Tendenz zu quadratischem Körperbau ist bei einem Arbeitshund unerwünscht.


Farbe

Alle Farben und Abzeichen sind erlaubt, die historisch mit der Entwicklung der Rasse verknüpft sind. Z.B.

  • Schwarz mit oder ohne Tan
  • Blau (Grau) von Dunkel bis Hell reichend,
    mit oder ohne Tan
  • Rot von Schokoladenbraun bis zu hellem Rot reichend, mit oder ohne Tan
  • Fawn von Dunkel bis Hell reichend,
    mit oder ohne Tan
  • Cream Goldbraun bis Cremefarben reichend

Die Abzeichen können von dunkelbraun bis zu Cremefarben variieren und können in unterschiedlichen Größen auftreten.


Größe

Der Working Kelpie ist als mittelgroßer Hund einzuordnen, mit einem Höhen- Längenverhältnis von 9:10.